Forum des MEC Arnsdorf

Haĺlo in das Forum,

kann mir jemand Auskunft geben, ob und wenn ja welche Probleme es gibt, wenn der SX1-Bus zwischen Anlage und eingeschalteter Zentrale getrennt oder verbunden wird? Es geht mir nicht um die Auswirkungen durch nicht funktionierende Decoder, sondern um mögliche technische Konflikte innerhalb des SX1-Busses durch das Trennen und Verbinden.

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich die Belegtmelder, Servo- oder Funktionsdecoder nach und nach montiere und anschließe. Die Prozedur "Zentrale ausschalten - SX1-Bus trennen - Decoder anschließen - Zentrale einschalten - Programmieren - Zentrale ausschalten - Verbindung zum Decoder trennen - Zentrale und Anlage verbinden - Zentrale einschalten" möchte ich abkürzen. Dazu möchte ich eine Steckbuchse montieren, die über einen 5poligen Kippschalter mit mittlerer Nullstellung den SX1-Bus der Zentrale entweder mit der Anlage oder der Steckbuchse zum Programmieren verbindet.

Vielen Dank im Voraus.

Viele Grüße

Peter

Hallo Peter,

es sollte keine Probleme geben, doch beachte, dass der Pin4 von den Diodensteckern gekürzt sein muss.
Dies empfiehlt auch Peter Stärz in seinen Beschreibungen, siehe die des Verteilers:
https://www.firma-staerz.de/downloads/ ... Jan_19.pdf

Steht gleich im ersten Absatz nach dem roten Text.

Hallo Markus,

vielen Dank für Deine Antwort und den Link.

Der gekürzte Pin 4 verhindert beim Trennen und Verbinden schon mal das Problem an der Steckerbuchse. Wenn ich aber die Zentrale über den Schalter wieder mit der Anlage verbinde, taucht das Problem wieder auf.

Ich habe irgendwo mal einen Hinweis von Norbert zum Ein- und Ausstöpseln von Handreglern gefunden. Er hat den Pin 4 mit einer Verzögerungsschaltung versehen. Vielleicht ist das eine Möglichkeit.

Viele Grüße

Peter

Hallo Peter,

ich konnte bei mir diesbezüglich keine Probleme feststellen.
Weder mit der MC2004, noch mit der FCC.

Welche Zentrale setzt du ein?
Die von Rautenhaus?
Evtl liegt es daran.

Hallo Markus,

eins vorweg: das ist ein selbstgemachtes Luxus-Problem und hat nichts mit der Zentrale zu tun!

Ich habe mir eine "Schalt- und Steckertafel" gebaut, die als Prototyp wie unten im Bild so aussieht:



Dann habe ich festgestellt, dass das Trennen und Verbinden des RMX1-Anschlusses (der graue Winkelstecker ist die Verbindung zur Anlage) zum Programmieren von Decodern umständlich ist.

Umständlich, weil man Trennen und Verbinden von Steckverbindungen nur im ausgeschalteten Zustand vornehmen soll. Darauf weisen alle Hersteller hin - es sei denn, man kürzt den Pin 4 im Stecker.

Meine nächste Überlegung ist, den Wechsel des RMX1-Busses zwischen Anlage und "Programmieranschluss" über einen Schalter zu realisieren. Dabei würden die Anschlüsse Taktsignal, GND, D und B über einen 4 poligen Kippschalter mit Nullstellung umgeschaltet. Der kritische Anschluss "Daten von Zentrale" (Pin 4) soll verzögert zugeschaltet werden. Diese Technik ist in einigen Handreglern verbaut.

Ich könnte auch einfach die Zentrale kurz ein und ausschalten. Die Trafos werden jedoch über eine elektronische Schaltung nacheinander ein- und ausgeschaltet. Also suche ich nach einem komplizierten Weg.

Viele Grüße

Peter

Hallo zusammen,

ich glaube, beim Thema "heißes Anstecken" können mehrere Themen zusammenkommen:

#1 Initialisierung des Moduls, Schreibleitung "D", gekürzter Pin 4
Bei diesem Thema entsteht "Bus-Chaos" dadurch, dass im Moment des Ansteckens der Mikrocontroller und/oder die restliche Schaltung der anzusteckenden Baugruppe noch nicht richtig initialisiert (hochgefahren) ist, und die Signale für den SX-Bus deshalb unbestimmt zustände annehmen können. Das Kürzen des Pin 4 hilft hierbei, da das Initialisieren des Mikrocontrollers nur wenige Millisekunden benötigt - diese Zeit wird beim Einstecken durch einen gekürzten Pin4 gewonnen.

#2 Elektrische Überlastung des SX-Bus
Wird ein Modul angesteckt, entstehen Ladeströme durch die zumeist verbauten Kondensatoren. Diese Ladeströme sind tlw. sehr hoch und kommen einem Kurzschluss nahe. "Irgendwann" ist der Bus bzw. konkret die Leitung "B" (definitionsgemäß 20V) an ihrer Grenze und kann die Module nicht mehr stabil versorgen. Klar, kein modernes Modul benötigt 20V, fast überall wird auf 5V runtergeregelt. Aber, wenn die durch die Zentrale bereitgestellte Leistung überschritten wird, wenn auch nur kurzfristig, kann dies zu Problemen bin hin zur Zentrale selbst führen, da diese durch eine kurzzeitig zusammenbrechende Versorgung selbst "aus dem Tritt" gerät. Abhilfe kann hier eine Aufteilung des SX-Bus und Neueinspeisung der Leitung "B" bringen.
Des weiteren kann der SX-Bus gestört werden, wenn durch große Leitungslängen des SX-Bus dieser stark kapazitiv belastet wird und so die Signale gestört werden.

Was hilft? Nun ja, wenn es um stationäre Module geht: Zentrale stromlos schalten, Module an den Bus anstecken, Strom wieder einschalten. Spinnt beim Wiedereinschalten der SX-Bus bzw. die Zentrale, kann eine Auffrischung der Leitung B oder ein Signal-/Bus-Verstärker helfen.


Viele Grüße,
SX1-Norbert

Hallo Norbert,

Die einfachste Lösung ist oft die beste. Ich wollte eigentlich nur das Ein- und Ausschalten der Trafos vermeiden, da diese, wie in meinem Beitrag vom 17.09.2023, über eine Automatik nacheinander geschaltet werden.

Bei einem Versuch habe ich die Verbindung zwischen Zentrale und stationären Decodern getrennt und wieder verbunden. Dabei konnte ich keine Störungen feststellen.

Vielleicht habe ich das Problem auch nur überbewertet.

Vielen Dank für die Antworten und viele Grüße

Peter