Hallo Rainer,
zu 1) und 2) Normalerweise (Peco serienmäßig) wird das Herzstück von den Zungen mit Strom versorgt. Je nachdem an welcher Backe die Zungen anliegen, wechselt die Polarität. Man bräuchte
theoretisch keine zusätzliche Einspeisung.
Wie du schon selbst erkannt hast, dreht sich alles um die Betriebssicherheit, vor allem in Spur N. Und dabei ist die Stromversorgung der Weiche, rein über Zunge und Backe, auf Dauer nicht sehr zuverlässig (Korrosion).
Um diese zu steigern, kommt eben die Herzstückpolarisierung ins Spiel. Meist geschieht das mit Relais. Das Problem an der Sache ist dann aber, dass man die Umschaltgeschwindigkeit von Antrieb und Relais aufeinander abstimmen muss.
Beispiel Magnetantrieb (schnell): der Antrieb hat die Zungen schon auf die andere Seite "geschmissen", das Relais stellt aber noch nicht die richtige Polarität bereit. Folge --> Kurzschluss
Beispiel Servo (langsam): der Servo ist langsamer als das Relais. Das Relais schaltet schon um, aber die Zunge liegt nich an der falschen Backe an.
Folge --> Kurzschluss
Dieses Problem umgehen inzwischen viele Hersteller damit, indem sie das Relais in der Mitte des Servostellwegs umstellen. Gefahr gebannt.
Um sich von diesen beiden Extrembeispielen völlig loszulösen, trennt man eben Herzstück und Zungen elektrisch voneinander.
Entweder durch
den Schnitt oder entfernt die Drahtbrücke. Entsprechend muss aber logischerweise die Weiche von extern wieder mit Strom versorgt werden. Deshalb die verschiedensten 3-Kabel-Lösungen.
zu 3) Richtig erkannt. An diesen Stellen müssen immer Isolierverbinder rein. Außen ergibt es sich automatisch.
zu 4) Genau, es bietet sich aus mehreren Gründen an. Der Peco-Kunststoff ist seeehr hitzeempfindlich und man muss zügig löten.
Egal für welche Methode man sich entscheidet, die Lötpunkte würde ich trotzdem setzen, um die Zungen in ihrer Führung zu fixieren.
zu 5) Die Anschlüsse 3 & 4 bezeichnen einfach den digitalen Gleisanschluss. Die Relaiserweiterung muss ja die entsprechenden Polarität an das Herzstück und die Zungen weitergeben und deshalb von der Zentrale diesen Gleisstrom erhalten. Die Außenschienen haben ja eine fixe Polarität und werden von der Nachbarschiene versorgt. Ausnahme: an manchen Stellen ist situationsbedingt beidseitig isoliert und dann brauchts in der Weichenstrasse eine zusätzliche Einspeisung. In meinem Fall zu erkennen im großen Übersichtsbild an den roten "Z".
Die Weichenstrassen sind nicht über einen BM angeschlossen. Die Spannungsversorgung erfolgt über die Zentrale. Es hängt pro Servomodul je eine
Rautenhaus Anschlussplatine SLX822 dazwischen, um den Spannungsunterschied (~1,4 V) zwischen BM und Zentrale auszugleichen und im Falle eines Kurzschluss, die Fahrzeuge durch einen PTC (max. 1A) zu schützen.
6) Ich würde die Lötpunkte an der Unterseite bevorzugen. Die Konstruktion ist bei Code 55 anders und die Litze anlöten wäre deutlich fummeliger, als bei Gians H0m-Weiche. Da kommt auch wieder das Hitzeproblem ins Spiel.
Gruß
Fabian
P.S. @Rainer: wenn Du die Probleme und Fragen hier öffentlich ansprichst und wir bei der Lösung behilflich sind, kann das auch für andere Hilfesuchende sehr wertvoll sein und übers WWW gefunden werden. Dafür sind Foren doch da. Also, weiter so!